Manuelle Medizin

Unter der moderneren Bezeichnung Manuelle Medizin werden die Techniken zusammengefasst, bei denen der Arzt durch Einsatz seiner Hände Störungen im Muskuloskelettalen System des Menschen diagnostiziert und behandelt. Eine frühere Bezeichnungen für diese Therapieform ist die Chirotherapie.
Der Bewegungsapparat des Menschen zeichnet sich durch ein fein reguliertes Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen und Muskeln aus. Gerade im Bereich der Wirbelsäule besteht ein hochkomplexer Aufbau aus zahlreichen kleinen Facettengelenken, knöchernen Wirbelkörpern, Bandscheiben und der Rückenmuskulatur.

Der durch die Evolution entstandene Bauplan des Menschen ist der eines Jägers und Sammlers. Der moderne Mensch verdient seinen Lebensunterhalt jedoch zwischenzeitlich eher durch Tätigkeiten im Sitzen oder durch eintönige, häufig sich wiederholende Arbeitsabläufe, in der nur einzelne Bewegungssegmente, die jedoch sehr intensiv, belastet werden.

Durch diese Abläufe entstehen teils sehr schmerzhafte Störungen des Bewegungsapparates. Der Körper versucht durch reflektorische Verspannungen der Muskulatur die schmerzhaften Gelenkbewegungen zu verhindern, es kommt zu einer Blockierung der Gelenkbeweglichkeit. Der Mensch ist dann zum Teil deutlich schmerzhaft in seinem Bewegungsumfang eingeschränkt.

Der in Manueller Medizin ausgebildete Arzt kann durch geführte Bewegungen solche Blockierungen erkennen und durch Manipulations- bzw. Mobilisationstechniken die Blockierungen therapieren. Diese Techniken sollen für den Patienten nicht schmerzhaft sein. Es gelingt häufig die blockierten Gelenke zum “Klaffen” zu bringen, dies verursacht zum Teil ein knackendes Geräusch. Die Behandlung wird von dem Patienten häufig als unmittelbar befreien empfunden, bedarf jedoch meist einer unterstützenden physikalischen oder medikamentösen Therapie.