Haut

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und ist weit davon entfernt eine einfache Hülle für den Menschen zu sein. Sie ist hochkomplex, macht die Menschen wasserdicht, bleibt hierbei aber atmungsaktiv, reguliert den Wärmehaushalt, ist eine wirkungsvolle Barriere gegen das Eindringen von Keimen und kann sich bei Defekten in der Regel selbst wieder reparieren.

Aufgrund der Komplexität dieses Organs gibt es für die Erkrankungen der Haut eine eigene Facharztgruppe, die der Dermatologen. Der Chirurg kommt immer dann zum Einsatz, wenn größere Wunden der Haut vorliegen, es sich Abszesse gebildet haben, oder wenn Gewebe sich verändert hat und zur feingeweblichen Untersuchung herausoperiert werden soll.

Hauttumor

Jede Veränderung im Bereich der Haut welche mit einer Volumenvermehrung einhergeht wird in der Medizin zunächst als Tumor bezeichnet und sagt nichts über eine mögliche Bösartigkeit (Malignität) aus. Häufig kann man den Patienten aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes des Tumors beruhigen und den Tumor (aller Wahrscheinlichkeit nach) als gutartig bezeichnen. Verändern sich solche Hauttumore, indem sie rasch an Größe zunehmen oder Tumorverfärbungen auftreten ,ist der Patient gut beraten sich den Tumor entfernen zu lassen. Denn nur eine feingewebliche Untersuchung des entfernten Tumors bringt im Bezug auf eine mögliche Bösartigkeit diagnostische Sicherheit.

Talgknoten (Atherom)

Gerade im Bereich des behaarten Körpers und des Kopfes finden sich unter der Haut zahlreiche Drüsen, welche Talg produzieren. Dieser Talg wird durch kleine Kanäle an die Hautoberfläche abgegeben und ist für die körpereigene Hautpflege wichtig. Kommt es zu einer Verstopfung des Austrittkanals , produziert die Drüse beständig weiter Talg, welcher unter der Haut die Talgdrüse füllt und diese hierdurch zum Teil stark vergrößert. Dringen jetzt durch eine Minimalverletzung der Haut Bakterien in die mit reichlich Talg gefüllte Drüse, können sich die Bakterien stark vermehren und bilden Eiter. Das bis dahin hautfarbene Atherom rötet sich teils weit bis in das umliegende Gewebe und es entstehen starke Schmerzen. Ein sogenanntes infiziertes Atherom wird notfallmäßig operativ eröffnet und das veränderte Gewebe inklusive der Talgdrüse entfernt. Aufgrund des Infektes kann die Wunde dann meist nicht gleich mit Naht verschlossen werden. Es schließt sich eine offene Wundbehandlung an. Die Wundhöhle verheilt dann durch langsame Verkleinerung. Im günstigeren Fall erfolgt die operative Entfernung des Atheroms in nicht entzündetem Zustand, welches die Heilzeit für den Patienten oft deutlich verkürzt.

Fettgeschwulst (Lipom)

Hier handelt es sich um eine gutartige lokale Vermehrung von Fettgewebszellen. Es bilden sich auffällige Schwellungen, welche in der Regel weich und gut verschieblich sind. Diese befinden sich bevorzugt am Körperstamm. Erreichen diese Lipome eine gewisse Größe werden sie als störend empfunden, dann steht ggfs. eine operative Entfernung an. Das entnommene Gewebe wird später vom Pathologen feingeweblich untersucht. In den allermeisten Fällen bestätigt sich dann das gutartige Lipom und eine weiteren Nachbehandlungen ist nicht nötig.

Abszess (Furunkel / Karbunkel)

Dringen durch kleine Hautverletzungen Keime in die Haut (Bakterien, Pilze, Viren) kann es zu einer Entzündung des Gewebes kommen. Zumeist handelt es sich um Bakterien, welche sich zum Teil diffus im Haut- und Unterhautgewebe verteilen und häufig zu einer flächigen Hautrötung ohne Eiterbildung führen (Erysipel, Phlegmone). Hier ist die Therapie der Wahl der Einsatz eines Antibiotikums. Gelingt es dem Körper die Erreger in einem begrenzten Hautareal einzuschließen entstehen Abszesse mit Eiterbildung. Diese Abszesse führen zu einer Einschmelzung und Zerstörung des Gewebes und machen auch vor tieferen Strukturen wie Faszien und der Muskulatur nicht halt. Ein Therapieversuch mit Antibiotika bleibt hier häufig erfolglos, weil die Medikamente nicht bis zu den Bakterien im Abszess vordringen können. Die Therapie der Wahl ist die operative Abszessausräumung und Spülung des Gewebes. Häufig kann der Chirurg die Wunde nach der Operation nicht vollständig mit einer Naht verschließen, da sonst verbliebene Bakterien ein Wiederauftreten des Abszesses begünstigen. Die Wunde muss dann ärztlich kontrolliert, aus der Tiefe heraus zuheilen.

Hautwarzen

Hautwarzen entstehen durch eine Virusinfektionen der Hautzellen und finden sich bevorzugt an den Händen und Fingern. Die Infektion an den Füssen entstehen häufig durch Barfußlaufen in öffentlichen Bädern. Warzen können eine stattliche Größe erreichen und hierdurch auch mechanisch störend wirken. Der Versuch die Warzen selbst “operativ” zu entfernen, führt zu Blutungen, durch die die Viren auch umliegende Hautzellen infizieren können und es bilden sich sogenannte Satelittenwarzen. Sollten Warzen sich nicht von selbst zurückbilden und oberflächlichen Behandlungen durch Salben, Tinkturen und Vereisungen widerstehen, können Warzen in Lokalbetäubung mit einem “Elektro-Skalpell” herausgebrannt werden. Bei diesen kleinen Eingriffen fließt kein Blut und eine weitere Aussaat der Warze wird so wirkungsvoll verhindert.